Stockholm-Bilder: mein Mitbringsel für die nächste Mastzell-Migräne-Fatigue-Zeit

Stockholm, Schweden, Mastzellaktivierungssyndrom, chronische Krankheit, Migräne, Kältetherapie

So, Ihr Lieben,

inzwischen bin ich ja schon über eine Woche wieder zurück von meinem Kurztrip in die Heimat meines Herzens. Wobei sich Trip immer so nach Reise anhört. Stockholm ist für mich keine Reise. Ich kenne dort jeden Stein, jeden Krümel, mehr als in jeder Stadt, in der ich in Deutschland gelebt habe.

Die Reise absolviere ich im Schlaf, egal wie schlimm Migräne tobt. Muß nichts planen oder vorbereiten. Tapse gedankenverloren die paar Meter aus dem Flugzeug in den Flygbuss und von dort in die jeweilige Unterkunft. Für mich ist ein Aufenthalt in Stockholm also eher ein fließender Übergang von einem in ein anderes Zuhause. So wie wenn man das Wochenende in der Wohnung seines Lebensabschnittsmannes verbringt.

Ich war diesmal nur vier Tage vor Ort. Immerhin ließ mich mein Fatigue-Syndrom zweimal richtig Spazierengehen. Nicht schleppen, GEHEN. Mit Freude! Ein vergessenes Gefühl. Es lebe Stockholm!

Dabei habe ich mehr Fotos geknipst, als in meinen 15 Monaten in Hamburg zusammen. Stockholm ist eben meine stürmische Liebe. Und das seit 25 Jahren.

Und damit Ihr auch ein wenig von meinem Stockholm-Glück habt, hier einige Impressionen.

Spaziergang 1: auf Långholmen – Nähe Hornstull

Nach einer katastrophalen Anreise im Schneesturm war ich ziemlich geschrottet. Und wollte Ruhe. Natur. Keine Menschen. Einfach Schnee und ich. Und was liegt da näher, wenn man in Hornstull wohnt?

Genau: Långholmen. Hierhin zieht es mich seit meinem ersten Sommer in Stockholm 2011 immer wieder.

Blick über den Riddarfjärden Richtung Stadthaus und Altstadt:

Blick zum Norr Mälarstrand auf Kungsholmen:

So sieht eine Frau E. bei minus 20 Grad aus, wenn sie versucht, tiefgefrorene Mimikmuskeln zu einem Lächeln zu verziehen und gleichzeitig mit betonsteifen Fingern den Auslöser am Smartphone zu betätigen.

Als ich trotz Arctic-Parka langsam den Bofrost-Modus erreicht habe, gibt es einen Rooisbos-Tee im Café Vurma Södermalm.

Café Vurma gibt es inzwischen schon drei mal in Stockholm. Es ist bunt, bohemisch, ein wenig alternativ. Eigentlich nicht so mein Stil. Aber weil meine beste Stockholmer Freundin es so mag und sie dort sogar mehrere Sorten Roibos-Tee führen, verschlägt es mich auch immer wieder mal in die Version bei Hornstull.

Iiiirgendwas steckte in diesen Schuhen. Ich kann mich nur nicht erinnern was? Aaah, da beginnt ein Schmerz. Und siehe da: keine 15 Minuten später spüre ich es: Füße.

 

Spaziergang 2: Vom Nybrokaj in Östermalm über Gamla Stan

Östermalm Ecke Nybroplan. Sonne, Schnee und blauer Himmel. Besser geht’s nicht!

Blick vom Nybrokaj Richtung Södermalm:

Wenn ich daran denke, wie pisselig ich mich in meinen Frankfurter Jahren zwischen den seelenlosen Wolkenkratzern der Banken gefühlt habe, könnte ich dieses Gebäude der Svenska Handelsbanken knutschen! Hier bin ich Mensch. Hier mag ich sein. 😉

Blick auf den luxuriösen Strandvägen von Blasieholmen aus:

Für solch ein Eis-Ereignis müßten wir in Deutschland in die Natur fahren. Hier ist die Natur an jeder Straßenecke. Das liebe ich so an Stockholm: man spürt überall ihre Kraft durch krasse Felsen, Wildwuchs, Wasser und eben wunderbare Eisformationen.

Wäre natürlich zu schön, wenn meine Krankheiten einfach gar nicht mit reisen würden. Und das Klirrekaltefrischeluft-Klima mein Fatigue-Syndrom weg fröre. Macht es aber nicht. Nachdem ich es tatsächlich an zwei Tagen zu einem Spaziergang aus dem Haus geschafft hatte, lag ich dann von Tag 2 abends bis zum Rückflug nachmittags an Tag 4 wie eine Flunder im Bett.

Aber so ist das eben. Und ich lag dort mit einem Lächeln. Denn ich war ÜBERHAUPT in Stockholm unterwegs gewesen. Das ist mehr, als ich in Hamburg erleben würde. Es ist eben alles eine Frage der Relation im Leben.

Und so schaute ich dem Wind zu, wie er den Schnee vom Hausdach wehte, lauschte den Geräuschen der Nachbarwohnungen, sah zu wie Lichter an und wieder ausgingen, plauderte mit meiner Freundin, die mich besuchte und sammelte Kraft, um die Reise zurück zum “Parkplatz” meines Lebens Hamburg zu schaffen.

Hejdå, mein geliebtes Heimatland des Herzens!