Steter Tropfen höhlt den Stein: Über Elektrosmog und die Gefahr, gesetzlichen Grenzwerten zu vertrauen

Nun schlief ich also wieder. War doch gar nicht so schwer. Die Welt könnte in perfekter Ordnung sein. Wenn ich nicht für einen kurzen Augenblick schwach geworden wäre. Ich kaufte nämlich die schöne Tolomeo Lampe von Artemide. Genau genommen kaufte ich direkt zwei, also auch ein Modell aus glänzendem Aluminium für meinen Schreibtisch

Auch, wenn die Lampe
inzwischen geradezu inflationär häufig in Hotels und Büros eingesetzt
wird, liebe ich ihr Design ungebrochen. Eine Lampe aus Metall in
Bettnähe aufzustellen, war aber höchst unpfiffig.

Zack, schlief
ich wieder schlechter. Warum?  
Weil Metall wunderbar elektrische Ströme leitet. Und weil die Lampen trotz Ihres Preises einen billigen flachen, also
ungeerdeten Stecker haben.
Die fehlende Erdung eines zweipoligen Steckers bezahlen wir Verbraucher damit, rund um die Uhr als lebende Antenne in einem starken elektrischen Feld zu sitzen.

An diesen Aspekt hätte ich vor dem Kauf denken können. Habe ich aber nicht. Da geht
es mir wie mit schönen Männern: man weiß es besser, aber manchmal setzt
einfach der Verstand aus.

Dafür habe ich dann gleich doppelt bezahlt. Mit erneuter Schlaflosigkeit und brummendem Kopf. Warum? Schaut mal hier:

Elektrische Spannung der eingeschalteten Schlafzimmerlampe: 456 V/m

Elektrische Spannung der ausgeschalteten Schreibtischlampe: bis zu 1124 V/m

Bevor Ihr jetzt verschreckt zur kleinen, alten Klemmleuchte greift. So unschuldig, wie sie aussieht, ist sie leider nicht. Im Gegenteil:

Das elektrische Feld eines Klemmspots im ausgeschalteten Zustand

Zurück zu meiner Tolomeo-Lampe: wenn ich im Bett
liege und lese –  und da kann sie ja nicht 5km weg stehen – , strahlen mir also über längere Zeit mehrere Hundert V/m (Volt pro Meter) auf den
Kopf. Und im ausgeschalteten Zustand stehe ich weiter unter Strom. Stunde um Stunde.

Was bedeuten die Werte V/m und wo liegen die Grenzwerte?

Die TCO-Norm für Computerarbeitsplätze liegt bei 10 V/m.  Ja, ZEHN.

Schon seit Mitte der Neunziger Jahre gibt es diverse internationale Studien, die nachweisen, daß bei einer dauernden Belastung über 10 V/m das Leukämierisiko steigt. 1996 konstatierte die US-Umweltbehörde Gesundheitsgefahr, diverse Organisationen definieren 10 V/m als Grenzwert für Wachbereiche.

Schlafbereiche sollten mit 1 bis maximal 5 V/m von niederfrequenten, elektrischen Feldern bestrahlt werden.
Im Bett – und damit “in der Luft liegend” – sind wir nicht geerdet wie tagsüber. Und unser Körper ist besonders sensibel, während er Energie für den nächsten Tag tankt. Aus dem Grund konzentrieren sich baubiologische Untersuchungen auch zuerst auf das nächtliche Umfeld. Wer Nacht für Nacht durch Stromquellen unter elektrischer Spannung steht, hat keine Chance, gesund zu bleiben. Geschweige denn, erholt.

Ja aber, ja aber, dafür gibt es doch Grenzwerte unseres Staates?!

Die gibt es. Hoffe, Ihr sitzt?

Die Elektrosmogverordnung (26. BImSCHV) setzt die Grenze bei 5000 V/m.
Also 1000 mal so hoch, wie der maximale Wert, den eine Ruhebereich haben sollte.

Der DIN/VDE 0848 für die Bevölkerung liegt bei 7.000 V/m, für Arbeitsplätze sogar bei 20.000 V/m.

Das Bundesamt für Strahlenschutz hat nämlich (bisher) nur den Wert für eine kurzfristige Belastung festgelegt. Also eine Strahlung, die beispielsweise Herzkammerflimmern verursachen könnte. Für Grenzwerte chronischer Belastungen durch viel niedrigere elektrische Felder fehlt ja leider, leider der wissenschaftliche Beleg.

Hinter Grenzwerten steht Geld. Viel Geld. Meine Meinung ist: Jede Studie kann exakt das
nachweisen, was man als Theorie bevorzugt. Man muß nur die Parameter
entsprechend anpassen. Deshalb glaube ich Studien weniger, als Menschen,
die in ihrem Beruf mit ihren Kunden die praktische Erfahrung gesammelt
haben.

Die Frage bei Studien ist schließlich immer: MÖCHTE die Studienleitung die krankmachende Wirkung von etwas
überhaupt belegen können? Wer hat die Studie gezahlt? Und wer ist mächtiger: der
kleine Patient, der still vor sich hin kränkelt oder milliardenschwere
Energie-Konzerne, die ebensoviele Milliarden an Steuergeldern in die Kassen spülen?

Und so heißt es auf der Webseite des Bundesamtes für Strahlenschutz so schön:

Ich befürchte, man wird einiges unternehmen, damit es beim derzeitigen wissenschaftlichen Kenntnisstand bleibt. Daß Menschen dadurch noch Jahre im blinden Vertrauen auf den Schutz durch ihren Staat rund um die Uhr hoher Strahlung jeglicher Provenienz ausgesetzt sind: nun, das ist dann am Ende so bedauerlich, wie Contergan & Co.

Dabei müßte man nur einmal tief Luft holen und Sauerstoff ins Gehirn pusten, um sich die Frage zu beantworten, was schlimmer ist: eine kurze Ice Bucket Challenge oder Folter durch ständige Wassertropfen auf der Stirn?

Meines Wissens, werden nur die Tropfen als Foltermethode eingesetzt. Weil etwas, das einem kontinuierlich auf die Nerven geht. viel nachhaltiger wirkt, als eine singuläre Streßsituation. Leicht abzulesen an den aktuellen Scheidungsraten und der Frage nach dem offenen WC-Deckel.

Bei Werten bis zu 1000 V/m bei Fußbodenheizungen und bis zu 5000 V/m von elektrischen Heizdecken überlege ich allerdings, wann die erste Regierung auf die Idee kommt, Menschen mit diesen legalen Methoden zu foltern.

Obwohl: die Menschen machen es ja schon selbst.
Freiwillig.
Jeden Tag.

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Meine Texte zu Gesundheitsthemen ersetzen weder einen Baubiologen
noch einen (Umwelt-)Mediziner. Ich berichte hier über meine eigenen
Erfahrungen mit einem gesundheitsschädlichen Wohnumfeld und erkläre sie
unter Zuhilfenahme naturwissenschaftlicher Zusammenhänge.

Zur detaillierten Beschäftigung empfehle ich die Leküre von
Fachliteratur. Hier schreibe ich bewußt vereinfacht, um Leser, die sich
noch gar nicht damit beschäftigt haben, auf grundlegende Zusammenhänge
und Gefahren aufmerksam zu machen.

Die grundlegenden Kenntnisse zum Thema Strom und Strahlung habe ich
mir in den Publikationen von Wolfgang Maes angelesen, ergänzt durch
intensive “Feldforschung” im Internet. Ihr werdet beim Googeln in
Sekunden mehr finden, als ich hier dauerhaft an Literaturangaben aktuell
halten kann. Sucht einfach mit Begriffen wie Baubiologie,
Umweltmedizin, Strahlenschutz, Umwelterkrankung, Grenzwerte,
Elektrosmog, Hochspannungsleitungen etc.


Für alle Zweifler, die meinen, ich möchte hier etwas verkaufen: Ich stehe zu keiner der Personen oder Firmen, die ich hier verlinke in irgendeinem verwandtschaftlichen oder finanziellen Verhältnis. In den seltenen Augenblicken Konzentration, die mir meine Krankheiten lassen, verfasse ich diese Texte. Gratis. 
Ich könnte mich auch einfach aufs Sofa werfen und nix tun. Möchte ich aber nicht: Wenn nur einer von Euch durch meine
Postings auf die Idee kommt, Umwelteinflüsse als Ursache seiner
chronischen gesundheitlichen Beschwerden zu identifizieren, hätte sich meine Mühe schon gelohnt.

Und die Geräte, die ich hier vorstelle, sind keine dubiosen Elektrosmogreiniger, sondern physikalisch-technische Meßtechniken, wie sie auch jeder Ingenieur, Elektriker oder eben Baubiologe einsetzt.