Generation Shitstorm oder Welche Ansprüche darf man an private Blogs eigentlich stellen?

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Vor einiger Zeit erhielt ich plötzlich eine Mecker-Mail, die mich ziemlich geärgert hat. Vor allem, da ich nicht mal weiß, von wem sie ist und um welche unbeantwortete Mail es geht.

Jemanden anonym anpöbeln??!

Auf meinem Blog zeige ich mein Gesicht, erzähle aus meinem privaten Leben und mache mich konstant seelisch nackig. Das Mindeste, daß ich erwarten dürfte, ist ja wohl, daß jemand, der sich beschweren will, seinen Namen und oder sein Gesicht preisgibt! So viel zu Deinem Thema “Respekt”.

Mails können auch mal ungewollt untergehen

Mein Blog ist auf verschiedenen Kanälen kontaktierbar. Neben vielen lieben, interessanten und fragenden Kommentare öffentlich auf Facebook und dem Blog,  erhalte ich klassische E-Mails und PNs auf Facebook, auf Instagram und manchmal noch via Google Plus – obwohl ich mich mangels Kapazität aus den letzten beiden Plattformen sehr zurückgezogen habe.

Ich erhalte also nicht “mal eine private Mail” sondern viele. Mehr als ich jemals alleine werde beantworten können.

Die meisten von uns haben ja eine lange, ziemlich traurige Krankengeschichte. So sind Mails manchmal mehrere DIN A4-Seiten lang. Mich ehrt es, daß Ihr mir so viel anvertraut! Danke dafür.

Ich kann mich aber leider nur kurz konzentrieren. Also markiere ich die langen Mails für “wenn mal wieder Hirn und Energie da sind”. Und dann rutschen sie manchmal ins Nirvana. Denn, wenn mal Hirn da ist, liegen hier ja erst mal wieder riesige Krankenkassenbriefstapel und sonstiger Ärger, der mich in blanke Angst versetzt.

Außerdem können Mails rein technisch auch mal gar nicht ankommen. Schon mal an die Möglichkeit gedacht? Ich empfehle in so einer Stimmung die Geschichte mit dem Hammer von Paul Watzlawik.

“Und dann noch so ein Lach-Quatsch posten”

Das folgte auch noch in der Macker-Mail. Tschuligom, daß ich mir auf meinem eigenen, privaten Blog erlaube, mich selber mal aufheitern zu wollen..

Ohne auch mal Spaß-Texte zu schreiben oder etwas bei Facebook zu posten, an dem auch ICH Freude habe, nämlich was Lustiges oder über Stockholm, könnte ich den Laden hier bald ganz dicht machen.

 

Was mich aber am Meisten wundert ist:

Was ist das für eine Anspruchshaltung an Blogger?!

Wir sind doch kein Portal der Bundesregierung, das Leser mit Steuergeldern finanzieren. Wir sind auch kein Club, in dem man monatlich Beiträge zahlt und dafür soundsoviele persönliche Antworten erwirbt?

Es ist eher umgekehrt: wir Blogger ZAHLEN jährlich gutes Geld : für die Plattform, das optische Design oder technische Hilfe, wenn was im Hintergrund nicht funktioniert.

Dazu zahlen wir mit Energie, Konzentration und Lebenszeit. Und gerade Krankheitsblogger zahlen besonders, weil sie nämlich nur wenige gute Augenblick im Leben haben.

Und anstatt dann vielleicht mal was Aufbauendes zu machen wie einen kleinen Spaziergang, tackern sie sich vor den PC und verschlechtern womöglich ihren Zustand, indem sie einen krankheitsarmen Moment auch noch mit Krankheitsthemen füllen: um Awareness zu schaffen und Infomationen weiterzugeben oder einfach, damit sich andere in derselben Lage nicht so alleine fühlen.

Zusätzlich erreichen uns natürlich viele private Mails. Die meisten von uns werden sich natürlich –  genauso wie ich – bemühen, alles zu beantworten. Es tut mir echt leid, wenn mir das nicht immer gelingt!

Auf unseren Blogs ist alles für die Leser kostenlos.

Texte und individuelle Antworten.

Ist es da nicht das Mindeste, sich zu gedulden bzw. Verständnis zu haben, wenn ausnahmsweise mal nichts zurück kommt?

So.. nun tieeeef einatmen und tiiieef wieder aus… 2019 möchte ich mich ja nicht mehr so aufregen über alles. .-)

Was sich 2019 ändert

Ich habe nun lange überlegt, wie ich das Problem mit den Mails optimieren kann, um Euch auch weiterhin auf Neustem Stand bei Mastzellen & Co. zu halten.

Da sich viele Fragen gleichen, bastele ich an einer FAQ-Seite zu MCAS, MCS und ME/CFS. Diese werde ich kontinuierlich erweitern. Es lohnt sich dann also, künftig erst immer dort vorbei zu schauen.

Diskutiert gerne Fragen öffentlich gemeinsam – bei Facebook oder unter einem Blogpost. Dann können auch andere Ihren Input geben und am Ende haben alle etwas davon.

Habt bitte etwas Geduld!
Allein vier Fragen zu beantworten, bedeutet für mich, auf ein warmes Mittagessen zu verzichten, weil die Kraft dann nicht mehr reicht, mich an den Herd zu stellen. Oder wichtige Verwaltungssachen liegenzulassen, die mir dann Tage später um die Ohren fliegen.

Ich werde künftig blockweise zu bestimmten Zeiten alles beantworten, was auf verschiedenen privaten Kanälen aufgelaufen ist. Priorität wird aber immer haben, was öffentlich für viele Leserinnen und Leser gleichzeitig sicht- und nutzbar ist!

Merci für Euer Verständnis!! 🙂